Die Sachen gepackt, noch am selben Tag die Mathe-Klausur überstanden und schon saßen wir im Zug Richtung Prag zu unserer künstlerischen Kursfahrt von 29.09.2022 bis zum 02.10.2022.
Als wir gegen Abend ankamen, konnten wir einen Teil der leuchtenden Stadt bereits auf dem Weg zum Hotel Salvator bewundern. Das erste Abendessen fand in einer kleinen Pizzeria um die Ecke statt, die nur für uns geöffet worden war – wir nahmen alle Plätze ein. Am nächsten Tag ging es dann früh los: Um 9 Uhr bewaffneten wir uns mit unseren Zeichenmaterialien auf den Weg zum Marktplatz, um die ersten Architekturskizzen anzufertigen. Das Bild, welches sich für Passanten bot: eine Gruppe Jugendlicher, die auf kleinen Hockern sitzend gebannt die Gebäude studierten. Im Verlauf des Tages legten wir mehrere Stopps an unterschiedlichen Orten ein, wie der Karlsbrücke oder den tanzenden Häusern sowie den Riesenbaby-Plastiken von David Černý, um auch diese aufs Papier zu bringen. Den Abschluss dieses wanderfreudigen Tages bildete der Besuch des Kafka-Denkmals und ein gemeinsames Abendessen in einem indischen Lokal. Am nächsten Morgen starteten wir motiviert in unseren zweiten Zeichentag. Wir nutzten die Zeit, um unsere Skizzen vom vorherigen Tag zu überarbeiten und zu vollenden, aber auch um neue Zeichenstudien im jüdischen Teil der Stadt zu erstellen. Später konnten wir unsere Freizeit in kleinen Gruppen individuell gestalten und die Stadt erkunden, Kleinigkeiten in den zahlreichen Souvenirläden kaufen oder eine Stärkung an einem der vielfältigen Essensstände genießen. Für die meisten stand die Wahl jedoch bereits fest: die tschechische Spezialität Trdelník (Baumstriezel) wurde als allseits beliebte Süßigkeit bekannt. Um 14 Uhr traf sich die gesamte Gruppe im Café Louvre. Dort wurden wir mit einer großen Auswahl an Snacks, Nachspeisen und Heißgetränken begeistert und begannen erneut, unsere Skizzenbücher zu füllen und zu überarbeiten. Anschließend machten wir uns auf den Weg, einige architektonische Meisterwerke auch von innen zu bewundern. Auf dem Plan standen eine gotische sowie eine barocke Kirche aus dem 13. Jahrhundert, welche uns mit ihren detaillreichen Verzierungen und imposanten Einrichtungen verzauberten. Nach einer kurzen Erholungsphase unternahmen wir noch einen abendlichen Ausflug zur Karlsbrücke, um die Atmosphäre der Stadt bei Dunkelheit einzufangen. Alle bestaunten das beeindruckende Spiel von Schatten und Licht, welches die Umrisse der Häuser und Brücke im Wasser der Moldau spiegelten. Unser letzter Tag in Prag startete mit einem Museumsbesuch in der Central Gallery auf dem Marktplatz. In der Ausstellung konnten wir die Kunstwerke von Salvador Dalí, Alfons Mucha und Andy Warhol bestaunen – eine ungewöhnliche Stilkombination der Künstler, da sie sowohl Gemälde, als auch Skulpturen aus den Kunstepochen Surrealismus, Jugendstil sowie Pop Art umfasst. Auch hier nutzten wir einige Stunden zum Anfertigen von Skizzen und konnten uns auf eine neue Herausforderung einstellen, die neben architektonischem bzw. geometrischem Verständnis von Gebäuden auch die Fähigkeit erforderte, anatomische Grundlagen und die Licht Schatten-Modellierung der Plastiken aufs Papier zu bringen. Gegen Mittag machten sich einige zum Repräsentationshaus auf, um dort ein letztes Mal tschechische Gerichte wie Gulasch oder Kartoffelsuppe zu probierens, aber vor allem um das in goldenes Licht getauchte Interieur zu bestaunen. Andere machten sich auf den Weg, um die letzten Kronen gegen kleine Erinnerungsstücke einzutauschen. Nachdem alle auch die letzten Baumstriezel genossen hatten, machten wir uns schließlich auf den Weg zum Hauptbahnhof. Unsere Zugfahrt nach Leipzig verlief reibungslos und wir kamen gegen 21 Uhr am Leipziger Hauptbahnhof an. Die vielfältigen Eindrücke der Stadt, die Übungen beim Zeichnen und die schöne Zeit mit der Gruppe nehmen wir alle aus Prag mit. Was für ein ereignisreiches Wochenende – auch wenn es uns allen wie eine ganze Woche voller toller Erlebnisse vorkam!
(Die Leistungskurse Kunst der Kl. 11/12)
