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Eine Woche lang nur spielen?

... statt Unterricht - das wär's doch!

Die Idee würde vermutlich den Beifall des ein oder anderen Schülers finden. Vielleicht. Vielleicht auch nicht. Langsam, langsam! Lange würde die Freude bei den meisten Schülern sicher nicht anhalten. Denn das kann schnell langweilig werden. "StrategieSpieleWoche" war der Titel unserer intensiv vorbereiteten Projektwoche. Für das pädagogische Personal organisierte eine eigens eingerichtete Steuergruppe bereits im Vorfeld zahlreiche Weiterbildungskurse und Workshops mit didaktischem und fachlichem Bezug. Jeder Kollege absolvierte diese Lerneinheiten, um sein Wissen auf den aktuellen Stand zu bringen. In der Projektwoche wurde die Zeit genutzt, alte Spiele kennenzulernen, neue Spiele zu entdecken und eigene Strategiespiele zu entwickeln. Das ist kniffliger, als man zunächst vermutet. Das strategische Spiel trainiert ganz besonders die Problemlösefähigkeit der Beteiligten. Sie spielt als Voraussetzung - und zugleich auch als Ergebnis kreativen Handelns - eine Schlüsselrolle im sogenannten kreativen Prozess. Ganz ohne Unterricht durfte aber angesichts des sehr kurzen Schuljahres nicht geplant werden. Eine Doppelstunde am Tag blieb dem Lehrplanunterricht in Deutsch, Mathematik oder Sachunterricht vorbehalten. Den Höhepunkt bildete am Donnerstag die "Lange Nacht der Spiele" mit Übernachtung im Schulhaus. Turniere in sieben Strategiespieldisziplinen wurden nach Altersklassen getrennt ausgetragen. Schüler und Lehrer waren vermutlich etwas später im Bett als sonst. Das gemeinsame Frühstück am nächsten Morgen wurde von den Eltern organisiert. Vielen Dank dafür! Im Anschluss an die Siegerehrung präsentierten alle Projektgruppen ihre Ergebnisse im Foyer. Womit beschäftigten sich die Schüler ganz konkret? Verschaffen Sie sich in der Übersicht einen Einblick in die Tätigkeiten der einzelnen Projekte.

(Karsten Goll)

 

Klassenstufe 2

Projekt 1: Wir entwickeln gemeinsam ein Bewegungsspiel

Das Projekt beinhaltete fünf Arbeitsgruppen vermischt mit Kindern der Klassen 2a, 2b und 2c. Mit Eifer entwickelten sie ideenreich das Bewegungsspiel, um es anschließend auf dem Schulhof zu erproben. Alle Kinder konnten sich viel bewegen, hatten viel Spaß und erhielten weiterführende Hinweise in den Projektgruppen. Die Spiele durften später in die Klassen mitgenommen und dort genutzt werden.

Projekt 2: Brettspiele erfinden

Projekt 2 widmete sich dem Erfinden von Brettspielen. In der Spielewerkstatt bildete man verschiedene Teams. Die Kinder haben sich meist paarweise überlegt, wie ihr Spielplan aussehen soll. Sie legten Spielregeln fest und gestalteten ihren Spielplan selbst. In der Fertigstellung der Spiele und des Spielplans wurden Testspiele durchgeführt. Die Kinder probierten wechselseitig aus, wie gut diese Spiele funktionieren. Manches musste angepasst, Kleinigkeiten verändert werden. Beispielsweise wurde ein Forscher im Dschungelspiel, ein "Hai-Alarm-Spiel" und verschiedene andere erdacht.

 

 

Projekt 3: Schach in der Kunst

Auch in Projekt 3 wurden neue Arten von Schachfiguren erdacht. In diesem Falle nutzte man Gestalten aus der Märchenwelt. Es gab eine Gute und eine Böse Seite. Die guten Schachfiguren wurden in den warmen Farben gestaltet: in gelb, orange und rot. Die bösen Schachfiguren hielt man in kalten Farben: blau, grün und violett. Das Schachbrett selbst und zusätzlich einige Aufbewahrungskisten mussten gestaltet werden. Jeder Teilnehmer durfte am Ende eine selbst erstellte Schachfigur behalten.

 

 

Klassenstufe 3

Projekt 1: Afrika

Wir unternahmen gedanklich eine Reise nach Afrika und lernten das Spiel Kalaha kennen. Kalaha ist ein Spiel der Ruhe, das von zwei Spielern gespielt wird. Ziel war das Bauen eines eigenen Kalaha-Spiels und das Erlernen der einfachen Spielregeln. Begleitend dazu hörten wir Lieder und Geschichten aus Afrika. Wie wurde das Spiel hergestellt? Man nehme lufttrocknenden Ton und verlängere den Tonblock mit einem Nudelholz. Nun werden Kuhlen und Mulden eingearbeitet. Hier ist Geschicklichkeit gefragt. Nachträglich wurde das Ganze mit Acrylfarbe angestrichen. Warum das? Erstens, weil die Farbe sehr schön glänzt, und zweitens, weil sie die Oberfläche versiegelt. Abschließend wird es mit einer Schicht Klarlack versehen. Als Spielsteine dienen Bohnen. Jedes Kind erhielt einen Bohnensack mit ca. 60 Bohnen.

 

 

Projekt 2: Strategierätsel

Von Montag bis Donnerstag traf sich die Projektgruppe, um selbst einmal Schachrätsel zu erfinden. Gelöst hatten die Schüler in der Vergangenheit ja schon etliche. Sie sich selbst auszudenken ist dann doch etwas anspruchsvoller. Am Computer wurden die Rätsel erstellt und gestaltet, anschließend geschnitten, geklebt und laminiert. Das Ergebnis ist eine Sammlung verschiedener Rätsel und Übungsaufgaben. Sie kann nun von Schülern jüngerer Klassen genutzt werden.

 

 

Projekt 3: Tierisch gutes Schachspiel

Im ersten Schritt war es die Aufgabe der Kinder, sich in Entsprechung zu den vorhandenen Schachfiguren, neue Figuren ausdenken. Artgerecht sollten sie gestaltet werden. So entstand folgende Idee: Der Turm wird zur Giraffe, der König zum Löwen, die Königin zum Puma, der Bauer zum Pinguin, das Pferd zum Känguru und der Läufer zum Zebra. In einem zweiten Schritt musste den entstandenen Ideen zu Gestalt verholfen werden. Sechs Gruppen wurden gebildet. Jeweils eine Gruppe formte aus einfacher Knete Giraffe, Löwe, Puma, Pinguin, Kängeruh und Zebra. Im dritten Schritt stellte man sich der Herausforderung, aus dem vorhandenen Schachspiel eine für die Tiere typische Landschaft entstehen zu lassen. Einerseits sollte es dem bekannten Schachspiel ähneln, aber dennoch artgerecht gestaltet werden. Das war noch lange nicht alles, denn der vierte Schritt bestand in der Aufgabe, dass sich die einzelnen Gruppen für ihre Figur entsprechende Spielzüge ausdenken. Anspruch war es, nicht einfach die vorhandenen Spielzüge des Schachspieles zu übernehmen, sondern für die Tiere passende Spielzüge auszudenken, die auch umsetzbar und spielbar sind.

 

 

Klassenstufe 4

Projekt 1: Entwickeln eigener Lern- und Strategiespiele

Die Herausforderung wurde eingangs so beschrieben: "Hier sind kreative und fantasievolle Köpfe gefragt: Wir entwickeln gemeinsam ein Lernspiel. Von der Spielidee, über die Spielregeln bis zum Spielmaterial ist noch alles offen und kann von euch bestimmt werden. Wem fällt etwas Spannendes ein? Was wird entstehen?" 21 Kinder erarbeiteten in vier Tagen wundervolle, vielleicht noch nicht ganz beendete Projekte, Spielideen mit Spielplänen oder auch ohne Spielpläne. Einige Spiele wurden mit Naturmaterialien versehen, umgewandelte Schachspiele erhielten Figuren, die der Lebenswelt der Kinder in vollem Maße entsprechen. Die Arbeitsgruppe harmonierte sehr friedvoll miteinander. Die Schüler unterstützten sich gegenseitig. Die Arbeitsabläufe waren selbst schon bei den Kindern der 3. Klasse sehr planvoll und ideenreich.

 

 

Projekt 2: Aus Alt mach Neu

Unter dem Motto: "Aus Alt mach Neu" stöberten wir nach Spielen unserer Eltern und Großeltern oder auch aus längst vergangenen Zeiten. Besonders Schöne Exemplare sollten anschließend in ein modernes Spiel unserer Zeit verwandelt werden. Selbstverständlich wurden alle Spiele getestet. Dazu eine Schülerin: "Ein Beispiel war ein Mensch ärgere dich nicht. Das haben Fanny, Lilly und Charlotte gemacht. Sie haben da ein paar Zeichen draufgeschrieben auf den eigenen Spielplan, den sie selbstgemalt und selbst entworfen haben. Ein paar Zeichen bedeuten zum Beispiel "drei Runden aussetzen" oder "zwei Runden aussetzen" und so weiter. Und dann haben wir keinen Würfel sondern Karten, wo die Zahl draufsteht, wie weit man ziehen darf."

 

Projekt 3: Bewegtes Schach

"Die Schachfiguren werden lebendig und ... Ja, und was? Mit Tanz und Theater, Bild, Ton und viel Fantasie können interessante Dinge entstehen. Seid gespannt." Mit dieser Ankündigung ging Projekt 3 ins Rennen. Was dabei entstanden ist, konnten alle Schüler am Freitag in der Aula erleben, als die Projektgruppe eine Schachpartie in Tanztheaterform präsentierte: "Die Zeichen stehen auf Frieden, doch die weiße Dame versucht, den schwarzen König zu verführen. Als beide Heere sich formieren und es zum Kampf kommt, unterstützt die trügerische Dame nicht ihren vermeintlichen Geliebten, sondern hilft dabei, diesen 'Schach matt' zu setzen."

 

 

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