Pünktlich zur Weihnachtszeit machte sich unsere sekretariell gebriefte Weihnachtsmannfrau mit ihren Weihnachtswichteln, Rabe Peter, Herrn Schnick und der Lichtbilderfee, auf die Reise zu unseren Kindergartenkindern, um diesen das lange Warten zu versüßen.

Vielfältig hatten sich unsere Kinder auf das Weihnachtsfest eingestimmt: Plätzchen backen, Knusperhäuschen gestalten, Baum und Zimmer passend zum Fest dekorieren, Weihnachtslieder und Gedichte erleben und musikalisch und darstellerisch in Szene setzen, Geschenke der Freude für polnische Heimkinder packen, Überraschungen für die Eltern gestalten, Weihnachtsgeschichten lauschen und nacherzählen ...

Am 9. Dezember 2021 war es dann im Kindergarten endlich soweit: Das Weihnachtsgefolge stapfte majestätisch, Rabe voran, über unseren Spielhof. Im Gefolge ein Bollerwagen, prall gefüllt mit Säcken voller Geschenke. Und schon drückten sich die ersten Kinder die Nasen an den Fenstern der Gruppenräume platt. Wieder hieß es: "Rapunzel, Rapunzel, lass dein Haar herunter." Glücklicherweise beschlossen unsere Kinder, ihre Frisuren zu schonen. Stattdessen schickte jede Gruppe der illustren Weihnachtsgesellschaft ein Seil entgegen. Doch bevor die liebevoll gepackten Säcke ihre Reise hoch in die jeweiligen Gruppenräume antreten konnten, hieß es, die Stimme zum weihnachtlich musikalischen Gruß zu erheben und den Gedichtschatz zu bemühen. Wie wohl die Stimmen der Kinder klangen, freute sich die Weihnachtswichtel und auch der Rotbemäntelte schunkelte zur Musik und warf die Beine fröhlich in die Luft. Alsbald zuckten die Seile und etwas vermeintlich Schweres wurde ans Ende geknüpft. Beim Hochziehen war Teamwork gefragt. Komisch, gerade war es noch schwer, nun aber fühlte es sich beim Hochziehen doch leichter an. Oje, was war das? An dem Seil hing doch tatsächliche eine Gießkanne. So alt kann doch selbst noch nicht mal der Weihnachtsmann sein, dass er sich so irrte. Protestierend ließen unsere Kinder das Seil wieder hinunter. Wenig später suchte eine Toilettenbürste ihren Weg hoch zu den Kindern. Gelächter und Proteste seitens der Kinder. "Wir wollen Geschenke! Wir wollen Geschenke!". Die solltet ihr haben – und schwupps fand nun auch ein alter Hausschuh den Weg hinauf. Und weiter ging das muntere Treiben. Na, letztlich fand dann doch der jeweilige schwere Sack über die Seilschaften den Weg in die Gruppenräume zu den Kindern. Was für ein Spaß!

(Helge Hartwig)